Reiki wahrnehmen – Kunst und Individualität

Reiki wahrnehmen – Kunst und Individualität

Nehme ich überhaupt das "Richtige" wahr?

Das ist eine Frage, dich ich immer wieder gestellt bekomme – egal ob von meinen Schülern oder Behandelten. Und meine Antwort ist: Ja.

In einem früheren Blog-Artikel habe ich bereits „typische Wahrnehmungen“ geschrieben. In diesem Artikel geht es jedoch eher um die subjektive Einschätzung und die innere Sicherheit, Energie wahrzunehmen.

Also zunächst noch einmal: Jede und jeder kann Energie wahrnehmen. Je mehr es jemanden gelingt, sich für die Idee zu öffnen und sich auf Neues einzulassen, umso leichter fällt es. Was wir beim Reiki wahrnehmen, ist jedoch völlig individuell.

Variierende, unterschiedlichste Wahrnehmungen bei mehreren Behandlungen

Natürlich gibt es bei den Behandlungen die klassischen Wahrnehmungen wie Wärme und Kribbeln. 

Es gibt jedoch nicht „DIE Reiki-Behandlung“. Viele, die zur Behandlung kommen, haben die Vorstellung, dass jede Reiki-Behandlung gleich sei.

Das ist jedoch nicht der Fall. Weder für mich als behandelnde Person noch für die Reiki erhaltende Person. Besonders auffällig ist das, wenn jemand mehrere Reiki-Behandlungen bekommt. Dann gibt es ganz unterschiedliche Rückmeldungen für mich. Das eine Mal werden alle möglichen körperlichen Schwachstellen entdeckt – von denen ich vorher nichts wusste. Einfach weil gerade bei solchen Bereichen der Energiefluss häufig sehr stark ist und ich somit bei der Behandlung dorthin geleitet werde.

Bei nachfolgenden Terminen zeigen sich manche dieser Stellen nicht mehr, andere zeigen sich noch intensiv oder weniger intensiv. Das ist ganz unterschiedlich. Dazu kommen auch unterschiedliche Qualitäten. In der Ausbildung zum zweiten Reiki-Grad wird gelernt, unterschiedliche Energietypen zu unterscheiden, die z.B. eher auf der körperlichen Ebene oder auf der psychischen Ebene unterstützen. Bei der Behandlung kann sich einmal die eine Energie zeigen, ein anderes Mal eine andere und wieder ein anderes Mal gar keine bestimmte.

Auch die Wahrnehmungen der Behandelten können ganz unterschiedlich sein. So kann bei der einen Behandlung der Kopf ganz ruhig werden – endlich mal innere Stille, ein anderes Mal kommen viele Gedanken oder alte Erinnerungen in den Sinn, die auch weiter zu Lösungen und Ideen führen.

Manchmal wird berichtet, dass ein Gefühl der Ausdehnung entsteht und manchmal ein Gefühl, als ob man mit der Unterlage verschmelze. Das ist oft sehr faszinierend.

Bei jeder Reiki-Behandlung kann die Wahrnehmung unterschiedlich sein

Wer also bei einer Reiki-Behandlung genau das Gefühl vom ersten Mal wiederholen möchte oder denkt, dass es unspektakulär war und beim zweiten Mal auch nur ein Gefühl der Entspannung möchte, kann möglicherweise eine Überraschung erleben. 

Je nachdem, was gerade im Leben passiert, reagiert der Energiekörper auch ganz unterschiedlich und unsere Wahrnehmung kann intensiver oder kaum dafür offen sein.

So gibt es also Personen, für die jede einzelne Reiki-Behandlung ganz unterschiedliche Wahrnehmungen auslöst und je nachdem, was gerade aktuell ist von Zwiebelschicht zu Zwiebelschicht wandert. Da kann die erste Behandlung zum Beispiel ein starkes Gefühl von Wärme an ein oder zwei Körperstellen auslösen, bei der zweiten Behandlung entsteht ein Gefühl von intensiver Ausdehnung und beim dritten Mal kommen fast vergessene Kindheitserinnerungen hoch und finden einen neuen guten Platz.

Tja und die Sache wäre nicht rund, wenn ich nicht auch Personen bei der Behandlung hätte, bei denen die Erlebnisse von Behandlung zu Behandlung recht ähnlich sind.

Reiki-Schüler: Kann das sein, was ich wahrnehme?

Und nicht nur den Behandelten ergeht es so. Wenn es in den Reiki-Seminaren darum geht, zum ersten Mal Energie oder später verschiedene Energietypen wahrzunehmen, ist es nicht selten mit einer großen Unsicherheit verbunden.

Da hilft es wirklich, den Kopf abzustellen, sich innerlich ganz frei zu machen und einfach positiv gespannt zu sein auf das, was da kommt.

Gerade wer sehr verkopft ist, muss sich erst einmal an den Gedanken gewöhnen, dass es auch andere Dinge zwischen Erde und Himmel gibt als die, auf die wir bisher unseren Fokus gelegt haben.

Da gibt es zunächst einmal die eigenen Empfindungen bei der Verstärkung und den Meditationen. Passiert da tatsächlich etwas? Sind diese feinen Wahrnehmungen tatsächlich nicht eingebildet? Kann ich wirklich so intensive Wahrnehmungen haben? Es ist tatsächlich ganz individuell.

Dann gibt es Vergleiche mit den anderen. Da ist es so wichtig zu wissen, dass es für jeden ganz unterschiedlich ist und auch aus der Wertung herauszugehen, wer was wahrgenommen hat. Eher geht es darum, interessiert zu beobachten, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen und Erlebnisse sind. Und das mit dem Bewusstsein, dass es für einen selbst auch ganz anders sein könnte, wenn man zum Beispiel gerade unausgeschlafener wäre oder gerade aus einem mehrwöchigem Urlaub käme.

Und dann kommen noch weitere unterschiedliche Wahrnehmungen bei den Behandlungen dazu. Die Auraschichten fühlen sich häufig eher „wattiger“ an, während beim Scannen auf der Suche nach Unterschieden im Energiekörper ganz andere Empfindungen im Vordergrund stehen. Zum einen in Ruhe über den Körper zu gehen und die unterschiedlichen Energiebedarfe und -zustände wahrzunehmen und zum anderen darauf zu vertrauen, dass die wahrgenommenen Empfindungen tatsächlich real sind und etwas auslösen.

Dies macht die Reiki-Ausbildung zu einer aufregenden Sache, die sich nicht selten in der Erleichterung äußert: „Gott sei Dank! Ich spüre etwas!“. Und hat man einmal den Dreh heraus, dann wird es immer selbstverständlicher.

 

Und mit der regelmäßigen Reiki-Praxis verändert sich die Wahrnehmung noch weiter. So bekam auf unserem letzten Reiki-Treffen eine Schülerin ganz große Augen und konnte gar nicht glauben, wie intensiv ihre Wahrnehmung in einem Bereich war, der der Behandelten schon seit langem großem Stress bereitete. Je offener und durchlässiger jemand wird, umso intensiver können die Empfindungen sein.

Das ist das Geschenk des Reiki. Zu lernen, den eigenen Energiekörper zu stärken und die eigene Wahrnehmung zu verfeinern. Und mit einer gesunden Abgrenzung zum eigenen Wohle und Besten sowie dem der anderen Person andere Menschen zu unterstützen. Dazu gehört natürlich auch die respektvolle Wahrung der Grenzen der anderen Person.

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