Wie geht es dir mit der aktuellen Situation?
Ich weiß nicht, wie es dir geht. Ich finde, die politische Situation hat es ganz gut in sich. Es scheint einfach immer wieder etwas Neues, Unerwartetes oder Erschreckendes zu kommen.
Und gleichzeitig leben wir in Deutschland sicher immer noch in recht komfortablen Verhältnissen.
Auf das, was von außen kommt, haben wir nun wenig Einfluss. Was also können wir tun, um trotz all der äußeren Einflüsse im inneren Gleichgewicht zu bleiben?
Bilden wir uns das alle nur ein?
Schaut man auf aktuelle Auswertungen zu psychischer Gesundheit (z.B. von der DAK), sieht man auf den ersten Blick, dass es seit Jahren immer mehr Krankschreibungen aufgrund der Psyche gibt.
Das hat verschiedene Gründe, jedoch haben die Herausforderungen der letzten Jahre sicher auch mit dazu beigetragen – wie man z.B. an der sprunghaften Entwicklung von Depressionserkrankungen erkennen kann (RKI). Wissenschaftler (Lund et al., 2018) haben festgestellt, dass belastende Lebensereignisse und -umstände einen großen Einfluss auf die Entwicklung von Depression haben.
Da ist es um so wichtiger, gut bei sich zu bleiben und die eigene psychische Stabilität auf ein gutes Fundament zu stellen und zu stärken.
Hier kannst du für dich ansetzten
Was jeder von uns tun kann, ist unmittelbar für sich zu sorgen.
Während unsere Gesellschaft die eigene Gesundheit viel in die Hände der Krankenkassen legt und z.T. gelegt hat, ist es nun wirklich an der Zeit Eigenverantwortung zu übernehmen. Denn die Krankenkassen und unser Gesundheitssystem kümmern sich erst dann wirklich, wenn jemand „krank“ ist körperlich oder psychisch. Das sehen wir auch deutlich an der Wortwahl (Krankenkasse, Krankenhaus, psychische Erkrankungen, …). Für den Erhalt von Gesundheit wird jedoch viel zu wenig unternommen. Dafür haben Krankheiten durch persönliches ungesundes Verhalten, die sogenannten Zivilisationskrankheiten, drastisch zugenommen.
Und aus meiner Sicht sind wir hier in einer Eigenverantwortung selbst dafür aktiv zu werden, so gesund wie möglich zu sein. Das fängt damit an, es sich wert zu sein, sich gut um sich zu kümmern. Eine gesunde Selbstfürsorge zu praktizieren.
Als ich in der Kurklinik gearbeitet habe, wurde ich oft gefragt, ob das nicht egoistisch sei. Ich glaube, da wird leicht etwas verwechselt:
- Egoistisch ist laut Duden selbstsüchtig, eigennützig.
- Selbstfürsorge ist dagegen ein aktives Bemühen um die eigene seelische und körperliche Gesundheit (Duden). Und darum geht es hier.
Denn dass Menschen wertschätzend, respektvoll und sorgsam mit sich selbst umgehen, ist meines Erachtens auch die Grundlage dafür, dass sie ebenso mit anderen umgehen. Und dazu gehört ebenfalls, dass sie überhaupt in der Lage sind, Empathie (= Bereitschaft und Fähigkeit, sich in die Einstellungen anderer Menschen einzufühlenm, Duden) zu entwickeln.
Wo könntest du also für dich ansetzen, dass es dir gut geht?
Da gibt es vielfältige Möglichkeiten und Ansatzpunkte. Hier nenne ich ein paar, die z.T. in der Präventionsarbeit immer wieder besonders hervorgehoben werden:
- Bewegung baut Stress ab,
- regelmäßiges Praktizieren Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung, Yoga oder Qigong sorgen dafür, dass wir eine bessere Grundgelassenheit aufbauen.
- Achtsamkeit und innere Stille aushalten und genießen.
- erholsamer Schlaf, das ist ein ganzes Thema für sich …
- Pausen und Erholung einplanen – und zwar die kleinen Pausen von einmal tief durchatmen, über eine Pause mit Tee und Keks, über das freie Wochenende bis hin zum Urlaub
- Resilienz, d.h. psychische Widerstandskraft, trainieren
- Reiki unterstützt einen besseren Schlaf, psychische Ausgewogenheit und den Umgang mit Stress. Und zwar gerade bei regelmäßigen Behandlungen oder eigenem Praktizieren.
- gesunde, stärkende Ernährung – ein Start könnte z.B. sein, Zucker, Alkohol, und Kaffee reduzieren und mehr Gemüse essen
Denn ehrlicher Weise wissen wir ganz genau, welche unserer Lebensbereiche „rund“ laufen und wo es hakelt.
Da stellt sich die Frage: Wann ist etwas wert, um sich externe Unterstützung einzuholen? Die Antwort ist im Grunde ganz einfach: Immer wenn einen etwas länger als 2-4 Wochen intensiv beschäftigt. Und da gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- offener Austausch mit nahestehenden Personen. Es kann eine große Erleichterung sein, wenn man jemanden hat, mit dem man offen über seine Gedanken und Gefühle sprechen kann. Menschen, denen man so vertraut zu haben, halte ich für sehr wichtig.
Der Unterschied zu „professionellen“ Gesprächen ist, dass man häufig „in seiner eigenen Suppe“ bleibt und keine neuen Perspektiven entwickeln kann. Wenn es also um wirklich wichtige, lebensverändernde Themen geht, lohnt es sich, sich externe Gesprächspartner zu suchen. - Psychologische Therapie über die Krankenkassen – hier wird gearbeitet, wenn man sich psychisch krank fühlt und eine psychische Erkrankung diagnostiziert wird. Das mag sich entwickeln, wenn man lange ungute Situationen aushält.
- kostenlose Beratungsangebote, wie z.B. den Kinderschutzbund, z.B. für Kummer in der Familie – können sehr wertvoll sein.
- Lebenslagen-Coaching für alle möglichen privaten und beruflichen Lebenssituationen, über die man sich einmal neutral und professionell austauschen möchte, um für sich neue Blickwinkel zu erarbeiten und einen leichteren Umgang mit den unterschiedlichsten Situationen zu finden. Und nicht selten erlebe ich es, dass jemand kommt und denkt er bräuchte eine lange Therapie und dann ist die Situationen mit einem oder wenigen Terminen geklärt.
– auch wenn die privat zu tragenden Kosten abschrecken können, sind so doch gering, wenn man sonst Ausgleichsverhalten (Essen, Einkaufen, Urlaube, …) praktiziert oder jahrelang an ungünstigen Situationen festhält.
Und bestimmt habe ich noch etwas vergessen.
Mein Tipp
Wir können viel für uns tun. Nur wie bekommt man den Start? Und womit fängt man an oder was ist gerade besonders wichtig?
Der erste Schritt: Such dir eine Sache raus, die dich wirklich anspricht und überlege dir, wie du im nächsten Monat anfangen kannst, sie umzusetzen.
Wenn du dir meine Unterstützung wünscht, nimm gerne mit mir Kontakt auf.